Ilse Gradwohl
Ziel des Beitrages ist es, Forschungsergebnisse zum „Aufwachsen in alkoholbelasten Familien“, insbesondere die subjektive Bedeutung des Aufwachsens für Kinder in alkoholbelasteten Familien auf die Lebensbewältigung aufzuzeigen. In einer eigenen Studie wurden im Sinne der Mixed Methods erstens leitfadengestützte Interviews mit nunmehr erwachsenen Kindern aus alkoholbelasteten Familien und daran anschließend Interviews und Gruppeninterviews mit ExpertInnen aus dem breiten Bereich der Kinder- und Jugendhilfe durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich zum einen viele Hemmnisse der Lebensbewältigung von Kindern in alkoholbelasteten Familien finden lassen, denen zum anderen nur wenige Ressourcen gegenüberstehen. Insgesamt lassen sich daraus Leitgedanken ableiten, dass es heute besonders gilt passgenaue Angebote zur Förderung der Problemerkennungs- und Problemlösungskompetenzen und auch des Beziehungsaufbaus zur Verfügung zu stellen, welche die Kinder in alkoholbelasteten Familien unterstützen, Lebenskompetenzen zu erwerben und zu lernen, sich in ihrem Alltag „selbst Hilfe zu sein“.