Joachim J. Jösch
Suchtkranke Wohnungslose sind von multiplen Inklusionsschwierigkeiten betroffen: Psychische, soziale und justizielle Beeinträchtigungen verstärken sich in ihrer exkludierenden Wirkung wechselseitig. Meist gelingt den Betroffenen die Nutzung des Suchthilfesystems nicht. Doch erst der Zugang und die Inanspruchnahme (sucht-)medizinischer Hilfen schaffen die entscheidenden Voraussetzungen für die Realisierung von Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Die Teilhabe alkoholkranker Wohnungsloser ist Auftrag und Ziel des Sucht-Hilfe-Zentrums Vielbach, in dessen Mittelpunkt die Fachklinik Vielbach steht. Grundlage für deren Behandlungsangebot ist ein bundesweit einmaliges Konzept zur medizinischen und sozialen Rehabilitation, das speziell auf die Situation dieser Menschen zugeschnitten ist. Nonkonforme therapeutische Interventionen und soziale Hilfen sowie ein naturgestützt-salutogenetischer Therapieansatz bereiten den meist entwurzelten Patienten den Weg zu einem gelingenden Neuanfang. Mit der Garantie der Klinik, bei Behandlungsende nicht zurück in die Wohnungslosigkeit entlassen zu werden.