1103 - Hoffnung machen: Alternativen zum Resilienzkonzept in der Drogenhilfe

Montag 10.45-12.15

Marcus Beisswanger

Nicht erst in sich global überlagernden Krisen scheint es bisweilen wenig Anlass für Optimismus zu geben. Resilienz zu vermitteln, fällt dann schwer. In dem gleichnamigen Sammelband von Medico International (2017) werden Resilienzkonzepte als Versuch kritisiert, Individuum und Gesellschaft „fit für die Katastrophe“ zu machen. Insbesondere bei gesellschaftlich marginalisierten Adressat:innen der Drogenhilfe erscheint es paradox, eine individualisierte Widerstandskraft zu fördern, wenn sie sich aufgrund von Prozessen der sozialen Ausschließung in einem dauerhaften Krisenmodus befinden. Andererseits lässt sich im Konsum von psychoaktiven Substanzen das Motiv von Protest gegen gesellschaftliche Zumutungen und die Sehnsucht nach einer transzendierenden Überschreitung des Bestehenden finden. Vor diesem Hintergrund soll das paradoxe Verhältnis zwischen Widerstandskraft und Widerständigkeit im Umgang mit Krisen erörtert werden – sowie die Möglichkeit, wie wir uns als Fachkräfte gemeinsam mit den Adressat:innen auch in krisenhaften Zeiten Hoffnungen machen können, die keine falschen sind.

Workshop
Tagungsschwerpunkt
Montag 10.45-12.15
90 min


Die Veranstaltung kann gebucht werden