Sascha Milin, Leonie Meemken, Ingo Schäfer
Mobilgerät- und Internetbezogene Suchtselbsthilfe ist nicht erst seit der Pandemie ein großes Thema, hat jedoch insbesondere aufgrund der mittlerweile etablierten Normalität von Videokonferenzen nochmals an Fahrt gewonnen. Verschiedene Akteure konnten positive Erfahrungen mit Videokonferenzen machen und es wurden krankheitsübergreifende Anwendungen entwickelt, über die (Online-) Selbsthilfegruppen gefunden und genutzt werden können. Im Suchtbereich zeigen sich jedoch spezielle Herausforderungen, gerade wenn jüngere Menschen und spezielle Gruppen angesprochen werden sollen. Diese zeigen häufig wenig Bereitschaft, technische Lösungen anzunehmen, die weniger komfortabel sind als die gängigen kommerziellen Produkte der Marktführer, wie ZOOM oder WhatsApp. Hier können Angebote mit den in der Suchthilfe bestehenden Budgets und Anforderungen an den Datenschutz schwer mithalten. Im Workshop soll ein aktuelles Projekt zu Videokonferenz-basierter Selbsthilfe vorgestellt werden. Hierbei wird versucht, einen gangbaren Kompromiss zu finden und vor allem eine ansprechende technische Lösung zu entwickeln, die intuitiv zu bedienen ist und motivierende Elemente in sinnvoller Weise einbindet. Weiterhin wird das laufende Projekt YANA (You are not alone – HIV health talk) vorgestellt, welches sich an Männer die Sex mit Männern haben (MSM) richtet. Bei diesem Projekt soll ergänzend eine kreative Online-Community geschaffen werden. Der Stand dieses Unterfangens und die Herausforderungen des Projektes werden diskutiert.