Liebe Kolleg:innen,
aus Sicht der Suchttherapie und -prävention handelte es sich bei Cannabis, MDMA, Ketamin und LSD vor allem um Substanzen, mit denen das Risiko eines schädlichen Gebrauchs oder einer Abhängigkeit verbunden ist. Außerhalb der Suchthilfe wird inzwischen zunehmend auch die Bedeutung dieser und weiterer Substanzen für die Behandlung körperlicher und psychischer Erkrankungen diskutiert. Auf der Basis von vielversprechenden Studienbefunden werden MDMA, Psilocybin und LSD in einigen Ländern zur unterstützenden Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt. Medizinisches Cannabis und Ketamin gehören auch im deutschsprachigen Raum zu den inzwischen etablierten Behandlungsoptionen. Aber wann ist der Einsatz dieser Substanzen wirklich gerechtfertigt und welche Chancen sind damit verbunden? Wie steht es um mögliche Risiken und welche rechtlichen Aspekte müssen bedacht werden? Ergeben sich daraus neue Handlungsfelder für die Suchtprävention und werden psychotrope Substanzen bald auch in der Suchtbehandlung einen höheren Stellenwert haben?
Diese und weitere Fragen möchten wir im Rahmen unserer Veranstaltung mit Ihnen diskutieren. Die Suchttherapietage sind ein jährliches Forum für die Fort- und Weiterbildung im Suchtbereich. Dabei geht der Blick über die berufliche Qualifikation hinaus und richtet sich auf gesellschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen, innovative Behandlungsansätze oder neue suchtpräventive Strategien. Die Suchttherapietage stehen auch für Interdisziplinarität. Sie werden von Angehörigen aller in der Suchtarbeit tätigen Berufsgruppen besucht und aktiv mitgestaltet, wie Sozialarbeiter:innen, Pädagog:innen, Ärzt:innen, Psycholog:innen und Pflegekräften. Zu den 29. Suchttherapietagen möchten wir Sie herzlich einladen – als Expert:innen oder interessierte Teilnehmer:innen.
Für die Veranstaltenden,
Prof. Dr. Ingo Schäfer