1605 - „Nicht nur nicht entzügig“ – Die Substitution mit Diamorphin aus Klient:innenperspektive

Donnerstag 10.45-12.15

Zoe Friedmann

Die Diamorphin-gestützte injizierbare Substitutionstherapie ist eine effektive Alternative für Menschen, die nicht ausreichend von einer oralen Substitutionstherapie profitiert haben. Wir haben die Therapie in einer explorativen Interviewstudie mit 23 Klient:innen in Diamorphintherapie untersucht. Im Workshop diskutieren wir Ergebnisse der Studie dahingehend, warum Diamorphin einer herkömmlichen oralen Substitution vorgezogen wird: Teilnehmende beschrieben wiederholt ein Sicherheitsbedürfnis und das Verdrängen von Traumata als Gründe ihres Heroinkonsums. Für viele konnte die Therapie mit Diamorphin diese Funktion erfüllen. Teilnehmende kontrastierten dies mit oralen Substituten, deren Einnahme lediglich das Auftreten körperlicher Entzugssymptome verhindere. Eine Substitution sollte also individuelle Gründe sowohl für den Konsum illegaler Substanzen als auch die Entscheidung zu einer Therapie berücksichtigen und gegebenenfalls über das reine Verhindern von körperlichen Entzugssymptomen hinausgehen.

Seminar
Therapieverfahren
Donnerstag 10.45-12.15
90 min


Die Veranstaltung kann gebucht werden