Kirsten Lehmann, Leonie von Hülsen, Philipp Hiller
Seit 2017 kann Patient:innen mit „schwerwiegenden Erkrankungen“ Medizinisches Cannabis auf Kosten der gesetzlichen Krankversicherung verordnet werden. Jedoch bleibt der Zugang zu Medizinischem Cannabis aufgrund einer zurückhaltenden Verschreibungspraxis sowie Ablehnungen der Kostenübernahmeanträge häufig erschwert. Ein Projekt des Gesundheitsdezernats und des Drogenreferats der Stadt Frankfurt am Main zielt darauf ab, gegenwärtige Umstände und Probleme bei der Verschreibung zu identifizieren, Behandlungsbarrieren zu verringern und somit zu einer Verbesserung der Versorgung mit Medizinischem Cannabis beizutragen. In diesem Rahmen wurden in Frankfurt wissenschaftliche Untersuchungen der Versorgungssituation aus Versorgersicht sowie aus Patient:innenperspektive durchgeführt. Um die Versorgungsstrukturen mit Cannabisarzneimitteln weiterzuentwickeln, wird die Durchführung eines Modellprojekts diskutiert, dessen aktueller Stand vorgestellt wird. Ferner wird ein Blick auf die sich gegebenenfalls durch die anstehende Änderung der Cannabispolitik der neuen Bundesregierung verändernde Situation für die Verschreibung von Medizinischem Cannabis geworfen.